Leopoldo Retty

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    Leben und Werk

Leopoldo Retty wurde 1704 oder 1705 in Laino geboren und ist vor genau 250 Jahren, am 18. September 1751 in Stuttgart verstorben. Während seiner Ansbacher Jahre hat er die Kulturlandschaft im gesamten Herrschaftsbereich der Ansbacher Hohenzollern entscheidend mit-geprägt.

Das Geburtsjahr Leopoldo Rettys ist in der Fachliteratur umstritten, er ist wohl 1704 oder 1705 im oberitalienischen Laino geboren und schon als 13-Jähriger ist er zu seinem in Ludwigsburg tätigen Onkel Frisoni geschickt worden, wo er die Baukunst erlernte. Als 23-Jähriger wurde er Baumeister des Herzogs von Württemberg und 1731 wurde er dann nach Ansbach berufen. Schon ein Jahr nach seinem Dienstantritt übernahm er die Leitung des Hofbauamtes im Range eines "Ingenieur-Capitains und Hofbaudirektors".

Rettys größtes und bedeutendstes Werk steht allerdings nicht in Mittelfranken, sondern in Stuttgart, wo er ab 1749 als Baumeister des Neuen Schlosses tätig war. In Stuttgart verstarb Leopoldo Retty im Alter von nur 47 Jahren am 18. September 1751.
Rettys spätbarocker Baustil gilt als eigenständig. Im Gegensatz zu manchen seiner Zeitgenossen kopierte er nicht nur französische Vorbilder, sondern entwickelte eine eigene Formsprache, die so einprägsam ist, dass noch heute Bauwerke Rettys ohne Probleme anhand stilistischer Merkmale erkannt und identifiziert werden können.

Noch heute prägen seine städtebaulichen Lösungen in Ansbach ganze Straßenzüge, vor allem entlang des Johann-Sebastian-Bach-Platzes und in der sogenannten "Neuen Auslage" rund um den Karlsplatz. Mit Rettys Tätigkeit am Ansbacher Hof blühte das Bauwesen in der Markgrafenstadt förmlich auf und unter der Regierung des sogenannten "wilden Markgrafen" Carl Wilhelm Friedrich konnte er seine schöpferische Kraft voll entfalten. Seine unverkennbare Handschrift ist vor allem in den Prunkräumen der Ansbacher Residenz zu erkennen, er erbaute die Gumbertus-Kirche innerhalb von nur zwei Jahren und entwarf die Synagoge. Im Landkreis Ansbach hinterließ Leopoldo Retty die Hofkirchen in Unterschwaningen und Weidenbach, die Reithalle in Triesdorf sowie das Schloss Dennenlohe.

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